Dokumentation:
The last Larimar miners


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The last Larimar miners


Behind the Story …


Infront of the lens ...

Seit sieben Uhr an diesem Morgen ist in den Hängen bereits das laute Knattern der Kompressoren zu hören, die Frischluft in die Minenschächte pumpen. Wir befinden uns in den Bergen der Provinz Barahona im Südwesten der Dominikanischen Republik. Auf 1.400 Metern Höhe werden hier Stollen in das Gestein getrieben, um Larimar abzubauen.

Auf dem Weg zu den Minen begegnen wir Kindern, die auf den Abraumhalden nach Splittern des Minerals suchen. Larimar findet in den westlichen Industrieländern zwar lediglich als Schmuckstein Verwendung, doch selbst der Verkauf kleinster Bruchstücke an Touristen bringt ein bisschen Geld ein.

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Erst 1974 entdeckt, wird Larimar seit Anfang der achtziger Jahre kommerziell abgebaut. Kooperativen, gegründet von begüterten Dominikanern, übernehmen die Förderung, Zwischenhändler sorgen für den Export hauptsächlich nach Frankreich und in die USA. Es ist ein lohnendes Geschäft: 100 Gramm geschliffenes Larimar erzielen in Europa ca. 300,- Euro!

Das Areal, das wir betreten, hat die Größe zweier Fußballfelder und umfasst knapp 20 Minenschächte. Ein halbes Jahr dauert es, bis die Stollen mit einfachsten Werkzeugen tief genug in die Hänge gegraben sind, dann kann der Abbau von Larimar beginnen. Vor den Stolleneingängen sehen wir die ersten 'Mineros' - mehrheitlich Haitianer, die ihre Heimat aus Not verlassen haben und nun für einen Bruchteil der Löhne ihrer domenikanischen Kollegen härteste Arbeiten verrichten. Mit Hammer und Meißel brechen sie in den nur spärlich von Glühlampen erhellten Schächten das Gestein - ständig großen Gefahren ausgesetzt. Modrig riecht es in den nicht einmal mannshohen, engen und verschlammten Gängen. überall verlaufen offene Stromleitungen, was dazu führt, dass Stromschlag für die Arbeiter neben Erstickung und Einsturz zu den häufigsten Todesursachen zählt.

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Unweit des Minengeländes steht ein kleines Dorf aus Wellblechhütten, in dem die Arbeiter leben, wenn sie nicht täglich den kräftezehrenden Weg durch die Berge hinauf zu den Minen in Kauf nehmen wollen. Der karge Lohn ist schnell aufgebraucht: Die lebensnotwendigen Güter werden hier oben teuer gehandelt.
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© Text Volker Gloser / Fotos Marco Becher


Die Dokumentation wurde ebenfalls im fotopedia-Magazin veröffentlicht.