Dokumentation: SEIU 32BJ - STRIKE NOTICE IN NYC




Behind the Story ...


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Infront of the lens ...

New York City im April 2010 - die Stadt hält den Atem an. Seit Tagen protestieren gewerkschaftlich organisierte Arbeitnehmer für bessere Löhne und Sozialversicherungen. Die Gewerkschaft 32BJ, die über 120.000 Portiers, Wach- und Sicherheitsleute, Reinigungskräfte und Gebäudetechniker vereint, droht mit einem Streik die Weltstadt völlig lahmzulegen; über eine Millionen New Yorker Bürger wären dann unmittelbar davon betroffen.

Ende des Monats stehen zwischen der 32BJ und dem Verband der New Yorker Immobilienbranche (RAB) Neuverhandlungen des auslaufenden Tarifvertrages an. Die Vertreter des RAB lassen seit Wochen verlauten, dass eine Vereinbarung über Gehaltserhöhungen aufgrund der gestiegenen Kosten in der Branche nicht zu vertreten seien, und gehen in Abwehrstellung. "Es kann nicht sein, dass sich die Immobilienwerte in den vergangenen vier Jahren um 28 Prozent erhöht haben und uns die RAB einen Vertrag vorschlägt, der Lohnkürzungen sowie unbezahlte Krankheitstage und Überstunden vorsieht!", hält Mike Fishman, Präsident der 32BJ, energisch dagegen.

Seit dem Abschluss des letzten Tarifvertrages sind allein die Lebenshaltungskosten in New York um über 11 Prozent gestiegen, während das durchschnittliche Jahresgehalt der Arbeiter der 32BJ bei 40.000 US-Dollar stagniert ... ohne Sozialabgaben, die die Arbeitnehmer aus eigener Tasche leisten müssen.

Aufgebracht macht die Gewerkschaft ernst. Tagelang ziehen über 10.000 Mitglieder durch die Straßen New Yorks, verteilen Flugblätter, informieren die Medien, machen auf ihr ernstes Anliegen aufmerksam und drohen mit dem Streik. Das Engagement zeigt Erfolg: Am 20. April 2010 einigen sich beide Parteien auf einen Tarifvertrag mit zufriedenstellenden Lohnerhöhungen und Arbeitgeberzahlungen in Kranken- und Rentenversicherung. Der große Streik ist abgewendet.


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© Text Volker Gloser / Fotos Marco Becher